Grundregeln von Crazy Pineapple Poker
1. Spieleranzahl
Crazy Pineapple wird in der Regel mit 2–10 Spielern an einem Tisch gespielt.
2. Kartenausgabe
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Jeder Spieler erhält drei verdeckte Hole Cards.
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Die übrigen Regeln der Setzstruktur sind identisch mit Texas Hold'em (z. B. Blinds, Setzrunden, Gemeinschaftskarten).
3. Setzrunden
Das Spiel besteht aus vier Setzrunden, ähnlich wie bei Texas Hold’em:
🔹 Pre-Flop
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Jeder Spieler sieht seine drei Hole Cards.
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Die erste Setzrunde beginnt mit dem Spieler links vom Big Blind.
🔹 Flop
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Drei Gemeinschaftskarten (Flop) werden offen auf den Tisch gelegt.
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Nach dem Flop müssen alle verbleibenden Spieler eine ihrer drei Hole Cards abwerfen, also nur zwei behalten.
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Dann folgt die zweite Setzrunde.
🔹 Turn
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Eine vierte Gemeinschaftskarte wird aufgedeckt.
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Es folgt die dritte Setzrunde.
🔹 River
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Die fünfte und letzte Gemeinschaftskarte wird aufgedeckt.
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Danach folgt die abschließende Setzrunde.
4. Showdown
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Die Spieler zeigen ihre besten fünf Karten aus einer Kombination von zwei Hole Cards (von ursprünglich drei, eine wurde nach dem Flop abgelegt) und den fünf Gemeinschaftskarten.
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Die beste Hand gemäß den bekannten Pokerhand-Rankings gewinnt den Pot.
📈 Strategie und Besonderheiten
Crazy Pineapple bringt durch die dritte Hole Card viele interessante strategische Überlegungen mit sich:
1. Stärkere Startblätter
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Spieler starten mit drei Karten – das bedeutet, dass gute Kombinationen häufiger vorkommen (z. B. mehrere Paare, Suited Connectors oder Drillinge).
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Dadurch kann man aggressiver spielen, aber sollte auch vorsichtig sein: Auch die Gegner haben stärkere Hände als im normalen Hold'em.
2. Abwurf nach dem Flop
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Die entscheidende strategische Entscheidung: Welche der drei Hole Cards soll man nach dem Flop abwerfen?
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Man muss dabei sowohl den aktuellen Flop, die eigene Handstärke und die Potenzialentwicklung auf Turn und River beachten.
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Beispiel: Du hast ♠K ♠Q ♣K und der Flop ist ♠10 ♠9 ♥5. Du hast Potenzial für einen Flush und Straight Draw, aber auch ein Paar Könige. Wirfst du den ♣K oder die ♠Q ab?
3. Draw-Potenzial vs. aktuelle Stärke
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Viele Spieler tendieren dazu, Karten mit "Potenzial" (z. B. suited cards für Flush) zu behalten, statt das bereits gebildete Paar.
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Doch Bluffing-Potenzial und die Einschätzung der Gegnerhände werden hier wesentlich wichtiger als in klassischen Varianten.
4. Position spielt eine große Rolle
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In später Position kann man besser auf die Action der Gegner reagieren – das ist besonders hilfreich, da man nach dem Flop entscheiden muss, welche Karte abgeworfen wird.
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Spieler in früher Position sind häufiger gezwungen, "blind" zu entscheiden.
🔄 Varianten von Crazy Pineapple
Es gibt einige Abwandlungen dieser Pokervariante:
1. Crazy Pineapple Hi-Lo (8 or Better)
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Der Pot wird zwischen der besten High Hand und der besten Low Hand (8-high oder schlechter) aufgeteilt.
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Ziel ist es also, sowohl hohe als auch niedrige Kombinationen zu treffen – ähnlich wie bei Omaha Hi-Lo.
2. Lazy Pineapple (a.k.a. Tahoe Poker)
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Die dritte Karte wird nicht sofort abgeworfen, sondern erst am Turn.
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Dadurch haben die Spieler länger Zugriff auf alle drei Karten und es kommt zu noch spannenderen Händen.
✅ Vorteile von Crazy Pineapple
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Mehr Action: Durch drei Startkarten und starke Flops entstehen häufiger hohe Hände und große Pots.
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Mehr Strategie: Die Entscheidung, welche Karte abgeworfen wird, ist sehr taktisch.
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Ideal für Home Games: Es ist leicht zu lernen, bringt aber mehr Abwechslung als Standard Hold’em.
⚠️ Tipps für Einsteiger
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Lerne den Wert deiner Starthände – besonders Kombinationen wie Doppelpaar, Suited Connectors oder Asse mit hoher Beikarte.
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Entscheide diszipliniert beim Abwurf – Behalte langfristiges Potenzial im Auge.
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Achte auf deine Gegner – Besonders welche Karten sie spielen und wie aggressiv sie nach dem Flop sind.
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Nutze Position – Spiele in später Position eher spekulative Hände.
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Lass dich nicht blenden – Auch mit drei Karten zu Beginn: Folden ist weiterhin eine gute Entscheidung.